Viele Unternehmer klagen drüber, dass die Zahlungsmoral der Kunden immer schlechter wird. Aber auch durch unerwartete hohe Ausgaben kann es immer wieder zu Liquiditätsengpässen kommen. Hier einige Tipps, wie Sie diesen gegensteuern können.

Wenn der Kontostand immer besorgniserregender wird und man bei einer Überprüfung der zu erwartenden Ein- und Ausgaben feststellt, dass ein Liquiditätsengpass droht, muss schnell reagiert werden. Denn auch wenn es Maßnahmen gibt, die relativ schnell wirken, müssen gegebenenfalls doch einige grundlegende Dinge geändert werden.

Nachfolgenden einige Tipps zur Verbesserung der Liquidität – die natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

Kurzfristig wirkende Maßnahmen

• weniger oder gar keine privaten Entnahmen,
• eventuell sogar ein Ausgabestopp,
• private Einlagen,
• Kosteneinsparungen,
• Verschieben von nicht dringend notwendigen Investitionen oder eine alternative Finanzierung (z. B. Leasing),
• mit der Bank eine kurzfristige Ausweitung des Dispositionskredits vereinbaren,
• eventuell Gewährung von Skonto, um die Kunden zur schnelleren Zahlung zu animieren (aber Vorsicht: Hier könnten Kunden Liquiditätsengpässe vermuten und die Geschäftsbeziehung in Frage stellen),
• schnelle Rechnungsstellung (direkt nach Leistungserbringung) auch bei Kleinbeträgen,
• eigene Auszahlungen so spät wie möglich tätigen.

Mittel- und langfristig wirkende Maßnahmen

• Einführung eines Forderungsmanagements, z. B. mahnen säumiger Kunden, bei mehrfach verspäteter Zahlung Bestellung nur noch gegen Vorkasse usw.,
• Umschuldung von Krediten (wenn z. B. der Kontokorrent stets zu mehr als 50 % beansprucht wird, sollte der Betrag in ein Darlehen umgewandelt werden),
• Finanzierungsquellen wie Leasing, Fördergelder usw. nutzen
• die Zahlungsbedingungen optimieren (z. B. Höhe und Zeitpunkte von An-, Voraus- und Zwischenzahlungen benennen, Lastschriften vereinbaren),
• Verkauf von nicht mehr benötigtem Vermögen.

Aber Vorsicht: Es gibt auch Maßnahmen, die Sie besser vermeiden sollten, da die Nachteile größer sind als der mögliche Liquiditätsvorteil. Dazu gehören z. B.

• Geschäftspartner um Ratenzahlungen und Stundungen bitten,
• Extreme Erhöhung des Kundenskontos (Eilskonto)

In beiden Fällen könnten die Geschäftspartner Liquiditätsprobleme vermuten und könnten aus Angst vor einer Insolvenz die Geschäftsbeziehung einstellen.