Die größten Stressfaktoren im Job

Arbeit kann krank machen. Wissenschaftler in den USA haben jetzt die Faktoren identifiziert, die für die Gesundheit gefährlich werden können. Und wenig überraschend: 9 der 11 größten Stressoren kommen aus dem Berufsalltag. Welche Situationen empfinden wir als belastend und was lässt sich dagegen unternehmen?

Eigentlich müsste es uns in den westlichen Industrieländern gesundheitlich immer besser gehen. Harte körperliche Arbeit ist eher die Ausnahme, durch den Arbeits- und Gesundheitsschutz sind auch die gesundheitsgefährdenden Situationen und Stoffe z. B. in der industriellen Produktion oder im Handwerk weniger geworden. Aber das ist nicht so. Je geringer die physischen Belastungen werden, desto größer werden anscheinend die psychischen. Durch die Digitalisierung und die gewandelte Arbeitswelt leiden immer mehr Menschen unter psychischen Stressfaktoren.

Wissenschaftler in den USA haben in einer Studie die 11 größten Stressoren entdeckt, die in den USA für die meisten arbeitsbedingten Krankheits- und Todesfälle verantwortlich sind. Diese sind zum größten Teil auf die gesamte westliche Arbeitswelt und somit auch auf Deutschland übertragbar.

Einer der wichtigsten Stressoren für Arbeitnehmer in USA fällt hier in Deutschland allerdings weg. Das ist die fehlende Krankenversicherung. Auch ein zweiter Stressfaktor, nämlich das Passivrauchen, hat in Deutschland seit dem Nichtraucherschutzgesetz wahrscheinlich weniger Bedeutung als in Amerika.

Die verbleibenden 9 Stressoren werden jedoch auch bei Studien in Deutschland immer wieder als Belastungen eingestuft, die physische bzw. psychische Folgeschäden verursachen können. Dabei handelt es sich um:

  • Leistungsdruck,
  • Überstunden,
  • geringen sozialen Rückhalt am Arbeitsplatz,
  • das Gefühl der Ungerechtigkeit am Arbeitsplatz,
  • Schichtarbeit,
  • schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie,
  • Jobunsicherheit,
  • das Gefühl des Kontrollverlustes im Job sowie
  • Arbeitslosigkeit.

Wenn ein Arbeitgeber Problem "Stress am Arbeitsplatz" in den Griff bekommen möchte, muss zunächst nach den Ursachen gesucht werden. Denn es ist durchaus möglich, psychische Belastungen in „positiven“ Stress zu verwandeln. Wenn zwar hohe Stressoren, gleichzeitig aber auch ein großer Handlungsspielraum vorliegt, steigt das Aktivitätsniveau: Die Arbeit wird als aktiv herausfordernd gesehen (positiver Stress). Ein großer Handlungsspielraum kann Stressoren also "neutralisieren".

Auch Kollegen können helfen

Wichtig für die Bewältigung von belastenden Situationen ist auch die soziale Unterstützung durch direkte (ein Kollege nimmt dem anderen Arbeit ab, wenn zu viel zu tun ist) oder emotionale Hilfe (dem anderen zuhören, wenn Probleme anstehen, und ihn ermutigen). Neben dem Gefühl, belastende Situationen besser bewältigen zu können, fördert sie auch den Teamzusammenhalt.

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